KI-Nutzung im Unternehmen steigern:
Von den ersten Schritten zur gelebten KI-Kultur

KI gilt als einer der größten Produktivitätstreiber unserer Zeit – doch in vielen Unternehmen bleibt der Einsatz Stückwerk. Pilotprojekte versanden, Mitarbeitende experimentieren in der Schatten-IT, und rechtliche Unsicherheiten bremsen den Fortschritt.

Laut MIT-Studie scheitern über 70% der KI-Initiativen an fehlender Strategie und mangelnder Adoption. Die AI Readiness Studie 2025 des Handelsverbands bestätigt: Unternehmen in Deutschland und Österreich fehlt es vor allem an Know-how und klaren Implementierungspfaden.

👉 Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Ansatz können Sie diese Hürden in 90 Tagen überwinden. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen einen praxiserprobten Weg, wie Sie Ihre Unternehmenskultur KI-ready machen und dabei messbare Effizienzgewinne erzielen – ohne die typischen Fallstricke.“

Phase 1: Vorbereitung – Champions finden und Rahmen schaffen

🕑 Zeitrahmen für Umsetzung: idealerweise innerhalb von 2-3 Wochen

Der Erfolg Ihrer KI-Initiative entscheidet sich in den ersten 14 Tagen. Hier legen Sie fest, wer in das Startteam nominiert wird, was erlaubt ist und womit gearbeitet wird.

1.1 Erste Champions identifizieren

So finden Sie Ihre Champions ohne langwierige Auswahlverfahren: Fragen Sie Ihre Abteilungs- und Teamleiter eine einzige Frage: „Wer in Ihrem Team würde sich freiwillig für ein KI-Pilotprojekt melden?“

Die passenden Personen bringen meist drei entscheidende Merkmale mit:

  • Sie nutzen bereits beruflich oder privat KI-Tools (ChatGPT, Claude, etc.)
  • Andere Kolleg:innen kommen zu ihnen, wenn sie technische Fragen haben
  • Sie haben in der Vergangenheit Verbesserungen eigeninitiativ vorangetrieben

Die ideale Anzahl der Champions ist abhängig von der Unternehmensgröße:

Grob kann man sich an folgenden Richtwerten orientieren – im Detail hängt die ideale Anzahl aber auch von der generellen Unternehmenskultur ab.

  • Unter 100 Mitarbeiter: 3-5 Champions
  • 100-500 Mitarbeiter: 5-8 Champions
  • Über 500 Mitarbeiter: 8-12 Champions

Graphische Darstellung der Phase 1 –
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1.2 Rahmenbedingungen entwickeln

Die grundlegenden Spielregeln sollten in jedem Fall von IT und Legal erarbeitet werden – damit Datenschutz, DSGVO und AI Act eingehalten und die Organisation geschützt ist. Doch an diesem Punkt endet die Arbeit nicht:

  • Legen Sie die Entwürfe den ausgewählten Champions vor.
  • Holen Sie deren Feedback ein, um praxisferne Formulierungen oder unklare Regeln zu vermeiden.
  • Nutzen Sie das Sparring, damit die Champions die Regeln verstehen, mittragen und im Alltag vertreten können.

So entsteht ein guter Mittelweg: Die Organisation bleibt geschützt, aber die Champions fühlen sich ernst genommen und sorgen für Akzeptanz in der Breite.

1.3 Tools und Zugänge vorbereiten

Auf Basis der abgestimmten Regeln müssen die passenden Werkzeuge bereitstehen. In vielen Organisationen ist das Microsoft-365-Setup mit Copilot der Startpunkt, alternativ interne LLMs oder geprüfte Drittanbieter. Entscheidend ist: Champions brauchen eine sichere, praktikable Umgebung, um nach dem Kickoff sofort loslegen zu können.

👉 Das Ergebnis von Phase 1: Eine kleine, motivierte Gruppe von Champions, die klare, praxisnahe Spielregeln kennt, mit den richtigen Tools ausgestattet ist und weiß, wo sie Unterstützung findet. Kurz gesagt – die perfekte Ausgangsbasis.

Phase 2: Kickoff & erste gemeinsame Schritte

🕑 Zeitrahmen für Umsetzung: 1 Monat

Die Basis ist geschaffen – jetzt gilt es, die Champions zusammenzubringen, die Zusammenarbeit zu strukturieren und die ersten Schritte in der Praxis zu machen.

2.1 Gemeinsamer Kickoff-Workshop

Organisieren Sie einen Workshop, in dem sich alle Champions kennenlernen, die übergeordneten Ziele verstehen und ihre Rolle reflektieren. Gleichzeitig werden die Rahmenbedingungen aus Phase 1 vorgestellt, diskutiert und final geschärft.

💡 Praxis-Tipp: Laden Sie einen KI-erfahrenen Moderator ein – externe Perspektiven und Success Stories aus anderen Unternehmen schaffen Aufbruchsstimmung und Glaubwürdigkeit. Ein kleiner Theorieinput zu Funktionsweisen von LLM bzw. deren Grenzen und Risiken (Halluzination, Data Breach) bringt alle Champions auf eine gemeinsame Wissensbasis

Falls die Gruppe zu klein oder zu einseitig aufgestellt ist, bietet der Kickoff auch die Möglichkeit, weitere Interessierte einzuladen. Gerade wenn Champions ihre Begeisterung teilen, melden sich oft neue Mitarbeitende, die ebenfalls Teil der Initiative werden wollen.

2.2 Operative Prozesse & Champions Setup definieren

Der Kickoff-Workshop ist nicht nur ein Denkanstoß, sondern auch der Moment, um die Zusammenarbeit verbindlich zu gestalten. Gemeinsam mit den Champions werden zentrale Fragen geklärt:

  • Häufigkeit der Treffen: Regelmäßige Sessions halten das Momentum.
  • Rollenverständnis: Gibt es eine interne Hierarchie unter den Champions oder agieren alle gleichberechtigt?
  • Kommunikationskanäle: Ist ein Teams-Kanal ausreichend oder benötigt es weitere Plattformen?
  • Formate für Austausch: Wie werden Usecases, Learnings oder Fehler vorgestellt?
  • Dokumentation & Sichtbarkeit: Ergebnisse sollten festgehalten und dann über interne Kanäle (Intranet, Newsletter, Mitarbeiterzeitung) sichtbar gemacht werden.

Dieses gemeinsame Setup sorgt für Klarheit und Verbindlichkeit – und verhindert, dass die Initiative nach kurzer Zeit an Schwung verliert. Gleichzeitig entsteht eine Plattform, auf der Champions kontinuierlich voneinander lernen und ihre Erfahrungen weitergeben können.

👉 Das Ergebnis von Phase 2: Aus einzelnen Interessierten wird eine vernetzte Community, die weiß, wie sie zusammenarbeitet und welche Ziele sie verfolgt. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um kontinuierlichen Austausch zu gewährleisten und das Thema im Unternehmen sichtbar zu machen.

Phase 3: Quick Wins sichtbar machen & Wirkung verbreitern

🕑 Zeitrahmen für Umsetzung: 6 Wochen

Nach Vorbereitung und Kickoff geht es jetzt darum, erste Erfolge zu erzielen, diese sichtbar zu machen und die KI-Nutzung schrittweise in die Breite zu tragen.

3.1 Quick Wins kommunizieren

Die ersten 30 Tage nach dem Kickoff sind entscheidend. Jeder Champion sollte mindestens einen konkreten Erfolg vorweisen können – und sei er noch so klein.

  • Klassische Kanäle: Intranet, Unternehmensnewsletter oder Mitarbeiterzeitung eignen sich, um breite Sichtbarkeit zu schaffen.
  • Führungsebene: Am wirksamsten ist eine proaktive Kommunikation von ganz oben – etwa durch die Geschäftsführung. Verankern Sie das Thema in regelmäßigen Führungskräftesitzungen, sodass auch das Management Fortschritte kennt und weiterträgt.
  • Peer-to-Peer: Champions präsentieren Beispiele auch innerhalb ihrer Teams und Abteilungen

Positive Beispiele zeigen den konkreten Nutzen von KI, schaffen Glaubwürdigkeit und motivieren weitere Mitarbeitende zum Mitmachen.

3.2 Von Champions zu AI-Explorern: Die zweite Welle

Neben den Champions können nach 6-8 Wochen weitere interessierte Mitarbeitende eingebunden werden. Diese AI-Explorer  erhalten eine Grundschulung und werden mit den Champions vernetzt. Sie profitieren vom neuen Wissen im eigenen Arbeitsalltag und tragen die Erfahrungen wiederum zurück in ihre Teams.

Damit die Bewegung nicht ins Stocken gerät, braucht es kontinuierlichen Austausch. Champions können als Mentor:innen / Buddies für Explorer auftreten, kleine Trainings anbieten oder Showcases gestalten. Entscheidend ist, dass Lernen, Fehler und Fortschritte offen geteilt werden.

3.3 Kultur verankern

Die Organisation sollte diese Dynamik aktiv unterstützen – durch Anerkennung, Sichtbarkeit und idealerweise auch kleine Budgets für Schulungen oder interne Events. Denn nur wenn KI als Teil der Unternehmenskultur verstanden wird, entsteht ein Umfeld, in dem Innovation dauerhaft Wirkung entfaltet.

Graphische Darstellung der Phase 3 –
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👉 Das Ergebnis von Phase 3: Erste Erfolge werden unternehmensweit sichtbar, neue Interessierte schließen sich an, und KI wird Schritt für Schritt in den Alltag integriert. Die Champions wirken als Multiplikatoren, Explorer verbreitern die Basis – und aus einer Initiative entsteht eine lebendige KI-Kultur.

Fazit: Warum Sie JETZT handeln sollten

Die unbequeme Wahrheit: In 2 Jahren wird KI-Kompetenz so selbstverständlich sein wie Excel-Kenntnisse heute. Unternehmen, die jetzt nicht handeln, werden dann ein massives Kompetenz- und Produktivitätsproblem haben.

Die Vorteile des Champions-Ansatzes

Die konsequente Umsetzung des Champions-Ansatzes lohnt sich aus mehreren Gründen:

Schnelle Erfolge: Erste herzeigbare Ergebnisse lassen sich für gewöhnlich innerhalb des ersten Monats präsentieren
Testumgebung im kontrollierten Umfeld: Champions halten sich an die erarbeiteten Spielregeln Vorgaben
Geringe Initialkosten: Die Tool-Lizenzen sind pro Mitarbeiter überschaubar
Kulturwandel von innen: Das Setup fördert organischen Wachstum und eine Bottom-Up Adoption von KI-Tools

Die Risiken des Abwartens

Gleichzeitig lassen sich damit auch allgegenwärtige Risiken minimieren, die durch das Aufkommen der LLMs entstanden sind:

Schatten-IT wächst: Ihre Mitarbeiter nutzen private ChatGPT-Accounts für Firmendaten ohne Kontrolle oder Compliance
Talente wandern ab: High-Performer wechseln zu KI-progressiven Arbeitgebern
Wettbewerber ziehen vorbei: Ihre Konkurrenz automatisiert bereits, was Sie noch manuell machen
Kosten explodieren: Je später Sie starten, desto teurer wird das Aufholen

Sie möchten Unterstützung bei der KI-Adoption?

Als KI-Nutzer der ersten Stunde und Vortragender der TÜV AUSTRIA Akademie zum Thema KI unterstütze ich Sie gerne bei der erfolgreichen Transformation in Ihrem Unternehmen:
Kostenlose Erstberatung (30 Min): Analyse Ihrer Ausgangslage
Kickoff-Workshop-Moderation: Professioneller Start mit dem bewährten Erfolgsmodell
Laufende Begleitung: Von der Champion-Auswahl bis zu sichtbaren Erfolgen - 90 Tage (auf Wunsch auch länger)
Die Frage ist nicht, ob KI Ihre Branche verändern wird – sondern ob Sie die Veränderung gestalten oder erleiden werden.

Über mich

Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der digitalen Welt unterstütze ich Unternehmen dabei, ihr volles Potenzial online zu entfalten. Als passionierter Digitalberater kombiniere ich strategisches Denken mit technischem Know-how.

Mein Ansatz ist immer kundenorientiert: Ich höre zu, analysiere die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens und entwickle maßgeschneiderte Lösungen, die messbare Ergebnisse liefern.

Besonders am Herzen liegt mir der Wissenstransfer – ich glaube daran, dass nachhaltige digitale Transformation nur funktioniert, wenn Teams befähigt werden, die neuen Tools und Strategien selbstständig zu nutzen und weiterzuentwickeln.

Webdesign in Wien - Portrait von Stefan Kreuzhuber

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